5 Dinge, die nur Gastro Nebenjobber verstehen – Insider Einblicke aus dem Service-Alltag
Logisch – wenn man einfach nur an der Kasse sitzt, Flyer verteilt oder im Büro aushilft, dann kann man den Nebenjob als genau das betrachten: einen normalen Nebenjob. Nichts weiter.
Wir aber haben eine andere Entscheidung getroffen. Vielleicht ahnungslos, vielleicht naiv, aber definitiv folgenschwer. Wir sind in die Gastro gegangen – ein Job, der unser Leben neben Uni und Ausbildung finanziert und sich still und heimlich tief in unseren Alltag geschlichen hat.
„Ich kellnere nur ein bisschen nebenher.“ – Haha.
„Samstags arbeite ich hin und wieder in einer Bar.“ – Hahaha.
„Ein einfacher Nebenjob.“ – Hahahaha.
Ja, genau. Einfach.
Was als kleines Extra-Einkommen begann, wurde zur Sucht. Zur Gewohnheit. Zur zweiten Natur. Und ja – es hat unser Leben verändert. Aber wie genau? Das erkläre ich dir hier.
1. Jeder Trinkgeld-Euro wird innerlich bewertet
Trinkgeld ist nicht einfach nur Trinkgeld. Es ist eine Botschaft. Eine Bewertung. Ein Zeichen des Anstands – oder des völligen moralischen Verfalls. Wer in der Gastro arbeitet, weiß: Ein Fünfer auf den Tisch geklatscht? EHRENMANN. Zehn Prozent? Solide. „Stimmt so“ bei 49,80 Euro? Schamlos. Und wehe, jemand fängt mit „Ich hätte gerne Münzen zurück“ an. MÜNZEN! Als ob es noch schlimmer gehen könnte. Man selbst? Lässt Trinkgeld wie beiläufig liegen, will aber trotzdem, dass die Servicekraft es sieht. Damit sich ein kurzer Blick kreuzt. Ein wissendes Nicken. Ja, Bruder, ich bin einer von euch.
2. Bestellungen aufgeben wie ein Profi
Gastro-Leute betreten ein Restaurant, scannen die Karte, treffen eine Entscheidung – alles in unter 30 Sekunden. Eine Superkraft. Ein Talent. Ein Reflex! Und dann kommt er. Der Typ, der seit zehn Minuten die Karte dreht, als gäbe es auf Seite sieben eine versteckte Bonus-Quest. „Was können Sie denn empfehlen?“ fragt er. Und in der Luft liegt ein lautes, ungesagtes: LIES.EINFACH.DIE.KARTE. Der Kellner lächelt gequält, empfiehlt den Klassiker, den sowieso jeder nimmt. Und am Ende? Wählt der Typ eh das Wiener Schnitzel.
3. Der Horror des leeren Glases
Es gibt Dinge, die sieht man einfach. Ein leeres Glas ist so ein Ding. Es ruft. Es schreit. Es steht da, einsam, verloren – wie ein Hund vor dem Supermarkt, dessen Besitzer „nur schnell was holen“ wollte. Gastro-Leute können das nicht ignorieren. Selbst als Gast zuckt die Hand unbewusst in Richtung Karaffe, Weinflasche, Kellner. Wenn dann jemand aus dem eigenen Freundeskreis einen tiefen Seufzer ausstößt und die Worte spricht: „Hier müsste man mal jemand holen“ – dann geht ein Alarm im Kopf los. JA, KEVIN, HIER MÜSSTE MAN MAL JEMAND HOLEN! Und du könntest es sein. Oder ich. Oder – ach, ich geh schon.
4. Multitasking ist zweite Natur
Gastro ist Chaos. Geordnetes Chaos. Nein, falsch – Gastro ist ein Marvel-Film in Echtzeit. Und du bist der Held. Das Hirn arbeitet in Split-Screen: Tisch drei will zahlen, Tisch sieben braucht eine zweite Gabel, irgendwo fällt ein Glas, und aus der Küche hallt ein genervtes „Kann mal jemand die Suppe raustragen?!“. Und was passiert? Du machst es einfach. Alles. Gleichzeitig. Drei Teller, zwei Getränke, ein gehetztes Lächeln. Und jetzt, Jahre später, kannst du immer noch einkaufen, telefonieren und parallel die Steuererklärung machen – ohne mit der Wimper zu zucken.
5. Man kann nie einfach „nur“ Gast sein
„Lass uns essen gehen“, sagen die Freunde. „Lass uns irgendwo was trinken“, sagen sie. „Lass uns einfach entspannen.“ HAHA. Entspannen. Gastro-Leute KÖNNEN nicht einfach irgendwo sitzen und entspannen. Sobald man Platz nimmt, beginnt das innere System zu rattern: Die Kellnerin hat zu viele Tische, die Musik ist zu laut, der Tisch nebenan will seit fünf Minuten zahlen und niemand kommt, die Gläser stehen zu lange auf der Theke. Während andere über Urlaub und Dating reden, überlegt man, ob man nicht einfach kurz hinter die Bar springt und den Laden auf Vordermann bringt.
Fazit: Einmal Gastro, immer Gastro – aber mit Balance
Ob du willst oder nicht – Gastro verändert dich. Du bist effizienter, geübter im Chaos und erkennst ein leeres Glas auf zehn Meter Entfernung. Trinkgeld wird nicht mehr einfach nur gegeben, sondern analysiert, bewertet, seziert. Und das Beste? Selbst wenn du irgendwann aufhörst – es bleibt. Die Reflexe. Der Blick. Das unbewusste Mitdenken.
Aber: Gastro muss nicht gleich bedeuten, dass dein Privatleben auf der Strecke bleibt. Ein Nebenjob bei Gastro Exclusive bietet dir die perfekte Möglichkeit, all diese wertvollen Erfahrungen zu sammeln – ohne dabei komplett im Gastro-Wahnsinn unterzugehen. Du arbeitest flexibel, so wie es für dich passt, und kannst trotzdem dein Leben genießen. Die Gastro bleibt in dir, aber sie bestimmt nicht alles.
Beste Kombi? Würden wir es anders wollen? Wohl kaum. 😉